Erst kam die Corona-Pandemie, dann auch noch die Flut-Katastrophe! Trotz dieser außergewöhnlichen Ereignisse und anstrengenden Erlebnisse über fast die gesamte Oberstufenzeit hinweg haben 23 junge Menschen am Wirtschaftsgymnasium des Berufskollegs Eifel in Kall in diesem Jahr ihre Abiturprüfungen erfolgreich bestanden. Sichtlich stolz und glücklich haben sie am Samstag, den 18. Juni 2022, bei bestem Wetter ihre Abiturzeugnisse aus den Händen des Landrats Markus Ramers und des Schulleiters Holger Mohr erhalten.
Selbstverständlich standen die Corona- und Flutereignisse im Mittelpunkt der Rückblicke auf die letzten drei Jahre am Wirtschaftsgymnasium. Der Schulleiter Holger Mohr beschrieb noch einmal in seiner Ansprache, wie an die Stelle des gewohnten Präsenzunterrichts plötzlich der Distanzunterricht (Home-Schooling) trat, wie das Maskentragen selbst im Unterricht Pflicht wurde, wie sich das Testen zu Beginn der 1. Stunde zur beinahe täglichen Routine entwickelte. Ein weiteres markantes Zeichen der letzten Schuljahre war die rasante Digitalisierung der Lehr- und Lernprozesse. Starteten die Schülerinnen und Schüler ihre Oberstufenzeit im Jahre 2019 noch mit Stiften, Schreibblöcken und Büchern in Papierform, so beendeten sie sie in diesem Sommer mit Tablets und digitalen Kursnotizbüchern.
Wegen der Flut im Sommer letzten Jahres standen für einige Monate die Unterrichtsräume nicht zur Verfügung. Dank der Gastfreundschaft von Pater Lambertus konnten die Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums für diese Zeit jedoch in Räumlichkeiten des Klosters Steinfeld untergebracht werden, so dass der Unterricht und die Vorbereitung auf das Abitur in Präsenz durchgeführt werden konnte. Dieses Beispiel zeigt als eines von vielen, dass sich die Schulzeit am Berufskolleg Eifel angesichts des Corona- und Flutgeschehens als eine harte Lehrzeit in angewandter Improvisation erwies. Von allen Beteiligten – von den Schülerinnen und Schülern ebenso wie von den Lehrkräften und von den Eltern – waren immer wieder aufs Neue Flexibilität, Spontaneität und Kreativität gefragt, um auf unerwartete Ereignisse oder Entwicklungen angemessen reagieren zu können. Und nur weil diese Anforderungen in aller Regel erfolgreich gemeistert wurden, konnten auch die Abiturprüfungen mit Erfolg abgelegt werden. Insofern erweist sich das Abitur 2022 für die Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums in Kall als ein Abitur mit ganz besonderen Kompetenzen.
In seinem Grußwort ermutigte Landrat Markus Ramers die jungen Menschen, bei den nun anstehenden nächsten Schritten ins Berufsleben – sei es über die betriebliche Ausbildung oder über ein Hochschulstudium – Dinge auszuprobieren und den Mut zu Fehlern und Irrwegen zu haben. Zur Illustration führte der die Geschichte vom britischen Erfinder James Dyson an, der erst 5.127 Prototypen entwickelte, bevor er 1993 den ersten beutellosen Staubsauger bauen und erfolgreich verkaufen konnte und damit den Markt revolutionierte.
Die Abiturfeier fand in der schönen Dorfhalle in Dürscheven statt, da die Aula des Berufskollegs Eifel infolge der Flutschäden immer noch nicht nutzbar ist. Herr Ramers versprach in seiner Ansprache, dass die Schäden an der Schule schnellstmöglich behoben werden, damit das Berufskolleg Eifel in Kall weiterhin ein attraktiver Bildungsstandort bleibt.
Folgende Schülerinnen und Schüler absolvierten erfolgreich am Wirtschaftsgymnasium des Berufskollegs Eifel ihre Abiturprüfungen: Louis Baranik (Jünkerath), Juliette Böttgenbach (Großbüllesheim), Megan Braun (Großbüllesheim), Alina Christophori (Swisttal), Yahya El Khalaf dit Doulani (Mechernich), Michelle Eversheim (Zülpich), Julian Jäger (Ülpenich), Max Janzen (Euskirchen), Jennifer Kill (Dahlem), Pauline Lenz (Mechernich), Manuel Marx (Mechernich), Alexander Meisner (Euskirchen), Raphael Quinto Ehnold (Euskirchen), Celine Sitza (Hellenthal), Daniel Söntgen (Mechernich), Diana Sorg (Schwerfen), Johanna Steffen (Wolfgarten), Joline Urban(Büvernich), Eva Vornhagen (Wißkirchen), Sebastian Wach (Euskirchen), Saskia Weiß (Euskirchen), Dominik Wiesen (Kerschenbach), André Winter (Hellenthal).
Text: Udo Franken
Fotos: BKE